Egal ob beim Auto, im Sport oder bei Kinderspielzeug – in unserem Alltag wird überall viel Wert auf Sicherheit gelegt. Einzig bei E-Mails scheint dem nicht so zu sein, denn tagtäglich werden vertrauliche Inhalte millionenfach unverschlüsselt durch das Netz geschickt. Die „Initiative Volksverschlüsselung“ der Deutschen Telekom will zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) jetzt für Abhilfe sorgen und auch Technik-Laien das Verschlüsseln der eigenen E-Mails ermöglichen.

Sicherheit: Verschlüsselte E-Mails mit dem Smartphone verschicken

Die Initiative Volksverschlüsselung hat dafür eine einfach zu bedienende Verschlüsselungssoftware angekündigt, die 2016 veröffentlicht werden soll. Die Volksverschlüsselung soll eine so genannte „Ende-zu-Ende-Verschlüsselung“ von E-Mails ermöglichen. Das heißt, dass verschickte E-Mails auf dem Weg zwischen Absender und Empfänger für niemanden einsehbar sind, egal, über welchen Server sie verschickt werden. Diese Technik ist heute schon vorhanden, allerdings ist die Einrichtung und Konfiguration des eigenen E-Mail-Programms zum Versenden verschlüsselter E-Mails sehr kompliziert. Die Entwickler der Software für die Volksverschlüsselung haben hingegen angekündigt, diese besonders übersichtlich und benutzerfreundlich gestalten zu wollen, sodass auch unerfahrene Nutzer sicher E-Mails verschicken können.

Die Volksverschlüsselung soll Anfang 2016 auf den Markt kommen und zunächst kostenlos zur Verfügung stehen. Allerdings wird sie nicht sofort für mehr Sicherheit bei E-Mails auf dem Smartphone sorgen können, denn die Software ist zunächst nur für den Gebrauch am Windows PC konzipiert. Versionen für iOS und Android sind jedoch in Planung. Wann diese verfügbar sein werden, ist aber noch unklar.

Wer bei der Sicherheit von E-Mails auf dem Smartphone nicht so lange warten möchte, kann sich statt der bekannten Maildienste wie GMX oder Google Mail für Provider entscheiden, die höhere Sicherheitsstandards anbieten, dafür aber kostenpflichtig sind. In Deutschland stehen hier unter anderem die Maildienste Posteo und Mailbox.org zur Verfügung. Die Stiftung Warentest kam in einer Untersuchung Anfang des Jahres zu dem Ergebnis, dass diese beiden Anbieter die größte Sicherheit beim E-Mail-Versand via Smartphone bieten. Sowohl Posteo als auch Mailbox.org kosten den Nutzer pro Monat einen Euro. Sie garantieren eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der E-Mails, die mit den E-Mail-Apps von iOS und Android kompatibel ist.

Nichtsdestotrotz gilt in Anbetracht von Datenlecks, NSA und Internetbetrügern: Die Sicherheit beim E-Mail-Versand via Smartphone oder anderen Geräten hängt auch immer vom eigenen Nutzerverhalten ab. Komplizierte Passwörter mit Buchstaben, Sonderzeichen und Zahlen verwenden, sensible Inhalte wie Bankverbindungen und Passwörter möglichst nicht per E-Mail verschicken, und Spam-Mails mit dubiosen Links oder vermeintlichen Gewinnbenachrichtigungen ignorieren – diese Aspekte werden auch in Zukunft für einen sicheren Umgang mit E-Mails unabdingbar bleiben.