Ein Passwort für alle Anwendungen? Experten raten dringend davor ab identische Passwörter für verschiedene Anwendungen, den PC und vielleicht auch noch für alle möglichen Onlinedienste und Onlinekaufhäuser zu verwenden. Wir stellen zwei empfehlenswerte Apps vor, die bei der Auswahl und dem Merken guter Passwörter hilfreich sind.
Ein Passwort für alle Lebenslagen? Oft genug geht das gar nicht mehr. Selbst wenn man sich bewusst gegen alle Warnungen durchsetzt und tatsächlich nur den Namen des Haustieres oder so sinnlose wie tatsächlich beliebte Passwörter wie „Passwort“ oder „12345“ verwenden will. Immer mehr Onlineseiten verlangen inzwischen Kombinationen aus Groß- und Kleinschreibung, Ziffern und Buchstaben und teilweise sogar Sonderzeichen.
Passwortmanager machen das Leben einfacher
Da man sich unmöglich alle Passwörter und Kombinationen merken kann, gibt es Passwortmanager-Apps, die einem die Verwaltung der Zugangsdaten erleichtern.
Wer seine Passwörter einer solchen App anvertraut, braucht tatsächlich nur noch ein einziges Passwort. Mit diesem – dann möglichst schwierigen – Masterpasswort wird die App geöffnet, die intern alle weiteren Kennwörter verwaltet.
Sicherheit auch bei Verlust des Smartphones
Alle uns bekannten Passwortmanager verschlüsseln die gespeicherten Passwörter, so dass auch mit den allergrößten Anstrengungen die in ihnen gespeicherten Informationen ohne das Master-Passwort nicht entlockt werden können. Das kann beruhigend sein, sollte das Smartphone mit der App einmal verloren gehen. Zusätzlich speichern die bekannten Kennwort-Safes ihre Daten auf Wunsch – selbstverständlich auch verschlüsselt – in der Cloud. Kommt das Handy tatsächlich einmal abhanden oder ist defekt, kann auf einem neuen Gerät der Datenbestand problemlos wiederhergestellt werden.
Automatisch generierte Passwörter sind sicherer
Da Menschen, trotz aller Hinweise zu sicheren Passwörtern, doch immer wieder dazu neigen einfache Passwörter, zum Beispiel aus einfachen Wörtern oder logischen Zahlenfolgen zu erstellen, verfügen alle bekannten Passwortmanager über Zufallsfunktionen, die wirklich sichere Passwörter erstellen.
1Password – besonders beliebt in der Apple-Welt
Vor allem beliebt bei Nutzern des Apple Betriebssystem iOS (iPhone und iPad) ist das Programm „1Password“. Die kostenfreie App integriert sich hervorragend in der Apple-Welt. Auf den neueren iPhones kann die Entriegelung der Passwörter durch den integrierten Fingerabdruckscanner vorgenommen werden. Auf Wunsch werden die gespeicherten Daten statt in der Apple iCloud, auch über den Dropbox-Service synchronisiert und gespeichert. Wer lieber die Cloud von Dropbox nutzen will, muss allerdings zur kostenpflichtigen Pro-Version greifen, die neben anderen Zusatzfunktionen auch die Apple Watch unterstützt. Die Pro-Version kostet regulär bei iTunes um 10 Euro, ist aber häufig auch kurzzeitig im Angebot für unter 5 Euro erhältlich. Wer möchte kann 1Password auch auf seinem PC (MacOS oder Windows) installieren, dafür werden je nach Version und Betriebssystem zwischen 30 und 50 Euro fällig. Auch eine Android-Version ist verfügbar.
SecureSafe speichert Kennwörter in der Schweiz
Die Schweiz gilt noch immer als sicherer Ort für Daten. Als besonderen Service bietet die App „SecureSafe“ einen Cloud-Speicher im Alpenland. Zusätzlich ermöglicht diese App auch abfotografierte Dokumente in den sicheren schweizer Datenspeicher zu übertragen. Das müssen nicht unbedingt Dokumente mit Passwörtern sein, auch Ausweis- oder Führerscheinkopien können so sicher hinterlegt werden. Sehr sinnvoll, zum Beispiel auf Auslandsreisen. Statt Zufallspasswörtern können automatisch auch „merkbare“ Passwörter aus zufälligen Silbenkombinationen erstellt werden.
Wie der Konkurrent 1Passwort bietet SecureSafe einen Client für MacOS und Windows-PC an. Statt für die App, die es für Android und iOS gibt, oder das Client-Programm auf dem PC, fallen Kosten nur für die Datenspeicherung an. Das Speichern von bis zu 100 MB Daten und bis zu 50 Passwörtern ist kostenfrei. Für zusätzlichen Speicherplatz werden monatlich zwischen etwa einem und knapp zehn Euro fällig. Die Kosten sind abhängig vom Speicherbedarf und dem jeweils aktuellen Wechselkurs des Schweizer Franken.