Die Experten sind sich einig: Mobile Technologien bieten großes Potenzial für das Gesundheitswesen. Aber auch im nicht medizinischen Bereich werden Gesundheits-Apps immer wichtiger. Wir geben einen Überblick über Apps, die man auf seinem Smartphone nicht missen sollte.

Gesundheits-Apps und Zukunftsmusik: Smartphone als Lebensretter?

Erste Hilfe ist ein ernstzunehmendes Thema. Beim Klettern, Bergsteigen oder Ski fahren kann es schon mal zu Unfällen kommen. Da ist es hilfreich, ein Smartphone bei sich zu tragen, mit dem man schnell Hilfe holen – und auch leisten kann. Sicherlich bietet das Smartphone die Möglichkeit über die jeweilige Notrufnummer Hilfe zu holen – vorausgesetzt, der Empfang ist gut. Befindet man sich jedoch in einem schwer erreichbaren Gebiet und ist vom Telefonnetz abgeschnitten, kann eine Offline-App bereits erste Schritte zur (Selbst-)Hilfe ermöglichen.

Be wise – be save

Apps für Helfende wie „Malteser Erste-Hilfe“, „Erste Hilfe DRK“  oder die „ASB-Helfer-App“ (alle verfügbar für Android und iPhone) können im Notfall helfen, Ruhe und Konzentration zu bewahren. Manchmal reicht auch das Gefühl von Sicherheit, diese Apps abrufbar zu haben, um im Notfall darauf zurückgreifen zu können. Alle drei Apps ermöglichen dem Nutzer Hilfestellung auf unterschiedliche Weise und sind offline verfügbar. Während die App des DRKs vorliest was Helfer zu tun haben und der Hilfeleistende nur noch per Button bestätigen muss, um welche Art von Unfall es sich handelt, muss sich der Nutzer bei der ASB-App schon im Vorfeld informieren, wo sich welche Informationen befinden, um sie im Notfall anwenden zu können. Vorteilhaft ist allerdings, dass die Nutzer die Möglichkeit haben, persönliche medizinische Informationen wie Allergien oder Medikamentenunverträglichkeiten vorab zu speichern. Bei „Malteser Erste-Hilfe“ wird die Anleitung zur Ersten Hilfe teilweise mit kleinen Bildern angezeigt. Erfahrungsberichten zufolge, dauert es jedoch lange, bis der Nutzer zur gewünschten Option vorgedrungen ist.

Gesundheits- und Fitness-Apps

Kalorienzähler, Sportkurse, Ernährungstipps – seit dem digitalen Zeitalter alles per App verfügbar. Wer kennt es nicht? Das schlechte Gewissen. Es schleicht sich spätestens zum Neujahr ein, wenn die Weihnachtspfunde wieder fallen sollen. Und vor allem wenn es draußen stürmt und schneit fällt die Entscheidung zwischen Fitness-Studio und Fitness-App leicht: Zu Hause ist es immer am schönsten und die App öffnet sich binnen weniger Sekunden. Schnell die Fitness-Kleidung übergeworfen und schon kann es losgehen. Natürlich gibt es auch eine Reihe von Outdoor-Apps, die beim Laufen die verbrannten Kalorien oder aber die gelaufenen Schritte zählen. 10.000 Schritte täglich sollte jeder Mensch pro Tag gehen. „Runtastic Pedometer“ gibt nach 10.000 erreichten Schritten sogar ein Signal und ist für Android und iPhone verfügbar. Apple bietet mit der „Health App“ eine App, die auch offline prima funktioniert. Auch „Noom-Walker“ funktioniert ohne GPS. Hier steht das Teilen von Erfolgen mit Bekannten und die gegenseitige Motivation im Vordergrund. Die App mit dem höchsten Bekanntheitsgrad ist „Google fit“. Mit dieser App ist es möglich, Geräte und Apps von Drittanbietern mit Google Fit zu verbinden und alle Fitnessdaten an einem zentralen Ort zu haben.

Das Essen steht im Kochbuch

Aber auch Ernährungs- und Koch-Apps subsumieren sich unter die Kategorie Gesundheits-Apps. Mit der „Noom-Coach-App“ lassen sich Mahlzeiten tagebuchartig eintragen und die Menge an Kalorien nachvollziehen. Außerdem gibt die App Vorschläge, wie die Ernährung verbessert werden kann und bietet gleichzeitig die Möglichkeit des Austauschs mit Gleichgesinnten. Wer selbst kocht, ist wie immer klar im Vorteil. Mit der „kochbar-App“ gelingt dies, sofern Wille und Zeit vorhanden sind. Neben Bildern und Rezepten bietet die App auch eine integrierte Einkaufsliste.

Wissenschaft und Forschung

Lange verließ man sich in der Forschung und Pflege auf analoge Technologie. Doch mobile Lösungen werden immer häufiger genutzt. Eine simple Erinnerung der Tabletteneinnahme durch eine App erscheint trivial, kann aber die Zuverlässigkeit der Einnahme deutlich verbessern. Auch die eigenen Gesundheitswerte können mit Hilfe der App „Serona“ immer im Blick gehalten werden. Dazu wird im Vorfeld eine Speichelprobe ins Labor geschickt. Die App informiert nach der Auswertung der Probe über den Gesundheitszustand.

Fazit

Gesundheits-Apps gibt es viele. Die meisten davon sind sogar kostenlos für iPhone als auch Android erhältlich. Wenn eine Sportart regelmäßig betrieben wird und auf die Unterstützung einer App nicht verzichtet werden möchte, lohnt sich der Kauf einer App besonders, zumal die Gebühren meistens gering sind. Gute Fitness-Apps sind zwischen 0,79 Euro und 4,99 Euro erhältlich. Sind Basic-Programme ausreichend, genügt auch die kostenlose, meist abgeschwächte Variante der kostenpflichtigen Version. Bei den sogenannten Erste-Hilfe-Apps ist es jedoch anders: Ob tatsächlich jeder in einer Notlage die Ruhe hat, auf seine App zurückzugreifen, ist fraglich. So hilfreich die Apps auch sind, einen Arzt ersetzen sie nicht. Wird die Aktivität durch Nutzung von Gesundheits-Apps jedoch erhöht und eine gesunde Ernährung begünstigt, haben die Apps ihr Ziel erreicht.