von Sabine Schmidl

Fahrraddiebstahl eine ärgerliche Angelegenheit. Ist man erst einmal in so einer Situation, dann gibt es selten ein glückliches Ende. Schließlich werden in Deutschland jährlich über 300.000 Fahrräder gestohlen. Das sind knapp 900 Räder pro Tag. Kaum eines von ihnen findet zurück zum ursprünglichen Besitzer. Dabei ist es sehr einfach dem Dieb das Leben schwer zu machen. Schon ein gutes Schloss kann Dich vor dem Verlust des Drahtesels bewahren. Erschreckend daher, dass jedes fünfte Rad nicht abgeschlossen oder angekettet wird. Welche Vorsichtsmaßnahmen man noch ergreifen kann und was zu tun ist, wenn das Fahrrad geklaut wurde, das erfährst Du hier.

WAS MAN ÜBER FAHRRADDIEBSTAHL WISSEN MUSS

Ein schweres Leben für Fahrraddiebe

Um dem Dieb das Leben so schwer wie möglich zu machen, sollten stets fünf grundlegende Dinge beachtet werden. Du weißt nicht welche das sind? Na dann wird es höchste Zeit, um Deinen Drahtesel in Sicherheit zu wiegen. Denn wer sich an diese fünf Vorsichtsmaßnahmen hält, der ist in Zukunft kein leichtes Opfer für Fahrraddiebstahl:

  1. Der Abstellort: Das kann man sich doch denken, der richtige Abstellort ist schon mal ein entscheidendes Kriterium dafür, ob das Rad potentielle Diebesbeute ist oder nicht. In der dunklen Gasse, in die sich kaum ein Mensch verirrt, hat der Räuber leichtes Spiel. Dort ist er unbeobachtet. Deshalb solltest Du Dein Fahrrad immer an belebten Orten oder beobachteten Plätzen abstellen. Zuhause gilt: Im Keller oder einem abgeschlossenem Raum ist es am besten aufgehoben.
  2. Richtig abschließen: Weißt Du, wie man ein Rad richtig absperrt? Genau. Sowohl der Rahmen als auch das Vorder- und Hinterrad des Fahrrads müssen an einem festen Fahrradständer angeschlossen werden. So kann es kaum entwendet werden.
  3. Das passende Schloss: Der Richtwert für die Qualität des Schlosses ist meist der Preis. In der Regel beginnen gute Schlösser bei einem Betrag von 50 €. Zudem sollte auf ein hohes Gewicht geachtet werden. Und auch der Schlüssel ist ein guter Anhaltspunkt für die Sicherheit des Schlosses. Je komplexer dieser aussieht, desto sicherer und widerstandsfähiger ist es normalerweise.
  4. Registrierung: Alle wesentlichen Informationen des Fahrrads sollten notiert werden. Rahmennummer, Fabrikat sowie besondere Merkmale sind sehr hilfreich, wenn es zu einem Diebstahl kommt. Anhand dieser kann das Rad identifiziert werden. Die genannten Merkmale werden in einen Fahrradpass eingetragen. Dieser ist bei der jeweiligen Fahrradversicherung, Polizei oder beim Fahrradhändler erhältlich.
  5. Fahrradschutzbrief: Zu guter Letzt ist es natürlich ratsam eine Fahrradversicherung abzuschließen. Dieser schützt Deinen Drahtesel nämlich nicht nur bei Schäden oder Vandalismus. Nein, auch im Falle eines Diebstahls steht diese Dir bei und unterstützt Dich beim Kauf eines neuen Rades.

Was ist zu tun bei Fahrraddiebstahl?

Falls Dein Drahtesel trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen geklaut wird, solltest Du als erstes die Polizei aufsuchen. Dort muss eine Schadens- bzw. Diebstahlmeldung gemacht werden, um den Versicherungsschutz zu erhalten. Zudem wird die Polizei dann nach dem verschwundenen Objekt Ausschau halten. Normalerweise genügt diese Anzeige bei der Polizei. Danach musst Du eine Verlustmeldung bei Deiner Fahrradversicherung einreichen. Schließlich ist dieser mitzuteilen, ob Dein Fahrrad innerhalb der nächsten 3 Wochen wiedergefunden wurde. Wenn es den Weg zurück zu Dir findet, herzlichen Glückwunsch! Allerdings musst Du dann das Geld, welches Dir eventuell von der Versicherung erstattet wurde, zurückgeben.

Freigegeben zur Jagd

Leider wird man trotz noch so großer Vorsicht und Sicherheitsmaßnahmen Opfer eines Fahrraddiebstahls. In so einem Fall besteht nur wenig Hoffnung sein liebgewonnenes Fahrrad wiederzufinden. Die Aufklärungsquote ist dementsprechend schlecht. Nur 10 Prozent der gestohlenen Räder gelangen zurück in die Hände ihrer ehemaligen Besitzer. Um Deine Chancen etwas zu erhöhen, ist „Fahrradjäger“ eine gute Option.

Diese Homepage ist eine Anlaufstelle für alle, deren Fahrrad gestohlen wurde und Leuten, die helfen möchten es wieder zu finden. Die ehemaligen Fahrradbesitzer stellen dort jegliche Informationen über ihren Drahtesel zur Verfügung. Dies beinhaltet den letzten Standort, Rahmennummer und Details des Rades sowie ein Foto. Dann wird das verschwundene Gut offiziell zur Jagd freigegeben.

Gut zu wissen ist auch, dass es Dein Recht ist, den Fahrraddieb zu verfolgen, um Dein Rad zurückzuverlangen. Jedoch muss dies am Tag der Tat geschehen. Wenn Du Dein Bike Wochen nach dem Diebstahl entdeckst, musst Du die Polizei kontaktieren. Es darf nicht „zurückgestohlen“ werden. Gleiches gilt wenn jemand das gestohlene Fahrrad zwischenzeitlich gutgläubig erworben hat. In diesem Fall bleibt es Eigentum des ursprünglichen Besitzers. Deshalb unbedingt die Polizei einschalten, um die Situation mit dem gutgläubigen Käufer zu klären.